Montag, 4. September 2017

Sorby ProEdge - Vergleich Bankschleifer und ProEdge

Kürzlich ergab sich die Möglichkeit, das Sorby ProEgde System Seite an Seite mit einem Creusen Doppelschleifbock mit Oneway Wolverine Schärfsystem zu nutzen.
Daher möchte ich euch hier gerne unsere Erfahrungen weitergeben.


Leider hat meine Speicherkarte den Tag nicht überlebt und die Bilder des Tages mit ins Grab genommen.

Lautstärke:

Dieser Punkt geht ganz klar an das ProEdge System.
Zum einen ist der ProEdge von Hause aus viel leiser, zum anderen steht das Band nach dem ausschalten fast sofort.
Der Doppelschleifer dreht noch eine ganze Weile geräuschvoll nach.
Ein weiterer Punkt ist, dass das ProEdge System fast gänzlich vibrationsfrei arbeitet.

Schleifführungen:

Der Sorby ProEdge kommt in der Deluxe ausführen schon ziemlich komplett daher.
Eine 90° Führung sucht man beim Wolverine System leider vergebens.
Für Drehröhren gibt es ebenfalls eine Erweiterung von Oneway
Für das OneWay System spricht hierbei etwas mehr Flexibilität bei extremen Winkeln
Einen Vergleich mit dem Sorby Adapter für extra lange Fingernägel Schliffe konnten wir mangels zeit leider nicht umsetzen
Als Gegenstück zur Sorby Dreiecksführung gibt es die Drehmeißel-Erweiterung
Jedoch scheint hier die Sorby-Lösung bei der Handhabung die Nase vorn zu haben
Beim Schliff von kurzen Drehwerkzeugen und Miniatursets stoßen die Sorby-Führungen Ihre Grenzen, hier muss man sich durch Modifikationen behelfen oder freihand schleifen.
Das Wolverine system ist hier etwas Flexibler

Schleifmittel:

Der Vorteil des Doppelschleifers ist sicherlich die Standzeit seiner Schleifmittel.
Ein Satz Edelkorundscheiben begleitet so manchem Hobbydrechsler sein halbes Drechsler-leben.
Ganz Servicefrei sind aber auch diese nicht, ein regelmäßiges Abrechten des Steins ist dennoch nötig.
Alternativ bleibt hier noch die Option mit kostenintensiven CBN Scheiben, hierzu kann ich mangels Erfahrungen wenig sagen
Auf Seiten des ProEdge kann diese Standzeit mit herkömmlichen Schleifbändern kaum erreicht werden.
Einzige Ausnahme könnte hier das Sorby ProEdge Diamantschleifband sein.
Der Vorteil des Sorby Systems liegt hier eher auf der Flexibilität in Bezug auf die verfügbaren Körnungen und Schleifmaterialien.

Schliff:

Im Vergleich des 120er Aluminiumoxyd Bandes beim ProEdge gegen die 100er Edelkorundscheibe war der Unterschied für uns kaum festzustellen.
Der größte Unterschied dürfte in der Frage liegen, ist ein Hohlschliff gewünscht oder nicht.
Es gibt hier verschiedene Standpunkte. Einerseits soll ein gewisser Hohlschliff den Schnitt verbessern, auf der anderen Seite kann ein deutlicher Hohlschliff das Material an der Spitze schwächen.
Der Dritte Standpunkt besagt, Hohlschliff sollte unter allen Umständen vermieden werden.
Letztlich muss hier jeder für sich entscheiden.

Materialerwärmung:

Langsam drehende Doppelbankschleifer mit Edelkorundscheibe erwärmen das Material weit weniger als herkömmliche Schnellläufer, damit wird die Gefahl des überhitzen des Materials sehr stark verringert.
Beim Sorby ProEdge ist die Gefahr des Überhitzens, auf Grund der Konstruktion als Bandschleifer extrem gering.
Selbst beim Umschleifen von Werksschliff auf Fingernagelschliff haben wir vorsorglich nur 1x kurz pausiert.

Preisfrage:

Preislich liegen die beiden System etwa gleich auf.
Ein 150mm Langsamläufer Doppelschleifer mit Edelkorund Schleischeiben und Oneway Wolverine Schärfsystem kostet etwa das gleiche wie das Robert Sorby ProEdge Deluxe Set.
Beim ProEdge kommen jedoch noch die laufenden Kosten für Schleifbänder hinzu.

Fazit:

Beide Systeme haben vor und Nachteile. Die Eierlegende Wollmilchsau gibt es auch bei Schleifsystemen nicht.
Ich werde definitiv beim ProEdge bleiben. Auch da ich hierbei mehr Möglichkeiten zum Schleifen von Messern und anderen Werkzeugen habe.
Mein bekannter Favorisiert hingegen seinen Doppelschleifer, gibt jedoch zu, das Ihm das Schleifen von Meißeln auf dem Sorby leichter gefallen ist und er nun überlegt sich parallel das Sorby-System für Bankschleifer zuzulegen.

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